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Klingenthal. Trotz Wind und Wetter konnten auch am Sonntag zwei spannende Wettbewerbe der besten Skispringerinnen und Skispringer beim Sparkassen FIS Sommer Grand Prix in Klingenthal ausgetragen werden. Bei teil schwierigen Bedingungen in der Sparkasse Vogtland Arena sicherte sich die Top-Favoritin Ursa Bogataj aus Slowenien den Sieg. Mit 225,5 Zählern konnte sie sich deutlich gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Team mit Ema Klinec (197,6 P.) auf Platz zwei durchsetzen. Erfreulich das Ergebnis aus DSV-Sicht: Mit Selina Freitag konnte das deutsche Team mit Platz drei einen Podestplatz feiern. Die sächsische Athletin landete nur 1 Punkt hinter der zweitplatzierten Slowenin.

„Das war für mich ein völlig neues Gefühl, auf dem Podest zu stehen, aber ich könnte mich daran gewöhnen. Es war schön, dass es auf der Heimschanze so geklappt hat, denn es macht Spaß vor so vielen Zuschauern zu springen und wenn die Sprünge dann noch aufgehen, ist das Klasse. Vor dem Finale war ich schon sehr nervös, dann musste ich auch noch einmal vom Balken runter. Aber ich glaube, ich bin insgesamt doch ganz cool geblieben“, so das Fazit von Selina Freitag.

Althaus beste Deutsche in Gesamtwertung – schwerer Sturz überschattet ersten Durchgang der Damen

In der Gesamtwertung des Sommer Grand Prix 2022 sicherte sich Ursa Bogataj ebenfalls den Sieg. Die zweitplatzierte Nika Kriznar, ebenfalls aus Slowenien, war aufgrund einer Verletzung nicht in Klingenthal am Start. Auf Platz drei reihte sich nach einem starken Sommer die Französin Josephine Pagnier ein. Als beste Deutsche reihte sich in der Grand-Prix-Wertung die Oberstdorferin Katharina Althaus auf Platz fünf, vor Selina Freitag auf Rang sechs ein. 

Bei der anschließenden Pressekonferenz sagte die doppelte Siegerin des Tages: „Ich bin happy, das es heute zum Sieg gereicht hat. Mir geht es aber eigentlich weniger um Pokale, sondern darum eine gute Leistung abzuliefern, das hat heute geklappt. Es ist eine schöne Schanze in Klingenthal und wenn man sich auf seinen Wettkampf konzentriert, dann merkt man gar nicht, dass die äußeren Bedingungen schlecht sind.“

Überschattet wurde der Wettbewerb der Damen von einem schweren Sturz der jungen Schweizerin Emely Torazza. Sie wurde mehrere Minuten im Auslauf behandelt und anschließend mit einem Krankenwagen abtransportiert.

Wellinger verpasst Podest bei den Herren

Wie bei den Damen räumte auch Dawid Kubacki (271,8 P.) bei den Herren sowohl Tages- als auch Gesamtsieg ab. Der polnische Star setzte sich mit 11,7 Punkten Vorsprung gegen den Gesamtweltcup-Sieger der vergangenen Saison durch. Ryoyu Kobayashi aus Japan kam als Zweiter auf 260,1 Punkte. Auf Platz drei landete der Norweger Daniel-André Tande (256 P.), der zur Halbzeit noch in Führung lag, aber im Finale nicht mehr kontern konnte. 

Andreas Wellinger vergab aus deutscher Sicht seine Chance auf einen Podestplatz. Nach einem schwächeren ersten Durchgang lag er nur auf Rang 13 und hatte bereits 30 Punkte Rückstand auf die Spitze. Mit einem starken zweiten Sprung schob er sich noch auf einen guten fünften Platz nach vorne und fuhr somit das beste Resultat für den Deutschen Skiverband ein. „Nach einem sehr turbulentem ersten Durchgang war es ein sehr stabiler zweiter Sprung. Die Qualität war noch einmal höher und ich konnte ein paar Plätze gutmachen. So kann ich in die finale Vorbereitung starten“, zieht Wellinger das Fazit. 

Hinter Dawid Kubacki in der Grand-Prix-Gesamtwertung reihte sich der Österreicher Manuel Fettner ein. Der drittplatzierte Landsmann von Kubacki, Kamil Stoch, war in Klingenthal ebenfalls wie Kriznar nicht am Start. Nach nur vier Teilnahmen im diesjährigen Sommer rangierte sich Wellinger auch in der Gesamtwertung als bester Deutscher auf Platz sechs ein. „Der erste Durchgang war für alle ziemlich schwierig. Die Windbedingungen haben sich schnell geändert und es war eine Herausforderung, bei diesen Bedingungen gut zu springen. Man wusste nicht genau, was einem nach dem Absprung erwartet. Ich habe mich einfach auf meine Aufgaben konzentriert. Es waren keine perfekten Sprünge, aber am Ende war es genug und ich bin sehr happy damit“, schätzte Kubacki bei der anschließen Pressekonferenz ein. 

Erfolgreiches Wochenende in der Sparkasse Vogtland Arena

Trotz widriger Bedingungen haben Skisprung-Fans an allen drei Tagen im Stadion der Sparkasse Vogtland Arena ausgeharrt. Zum großen Finale am Sonntag wurden 3278 Zuschauer gezählt. „Wir können auf ein erfolgreiches Wochenende in Klingenthal zurückblicken. Es konnten alle Wettbewerbe wie geplant durchgeführt werden und das trotz schwieriger Wettervorhersagen. Auch unsere Zuschauer haben tapfer durchgehalten. Einziger Wermutstropfen bleibt die Schweizerin Emely Torazza, die im ersten Durchgang des Damen-Wettbewerbs gestützt ist. Wir haben bisher keine Neuigkeiten, wünschen ihr aber eine möglichst schnelle Genesung“, so OK-Chef Alexander Ziron.